Edelsteine – eine sinnvolle Alternative zu Gold und Silber?

Edelmetalle, allen voran Gold und Silber, sind beliebte mobile Sachwerte. Sie werden dem Anlageportfolio beigemischt und dienen der Diversifizierung im langfristigen Bereich. Doch irgendwann stößt jede Investition in physisches Gold und Silber an ihre Grenzen. Die Edelmetalle bleiben zwar immer Sachwerte, aber aus diesem eigentlich mobilen Sachwert wird ab einer gewissen Investitionssumme ein immobiler Sachwert, weil das Gewicht keinen problemlosen Transport mehr erlaubt. Speziell bei Silber geht das relativ schnell, aber auch bei Gold gibt es bei großen Vermögen durchaus Mobilitätsgrenzen.

Da kommt dann ganz automatisch das Thema Edelsteine in den Fokus. Investmentsteine erlauben eine maximale Vermögenskonzentration auf engstem Raum, so dass man zum Beispiel mit einem winzigen, zweikarätigen Rubin in etwa den Gegenwert von einem Kilogramm Gold abbilden kann. Ein Investment-Edelstein bleibt also immer mobil und zudem weist er im Gegensatz zu Edelmetallen keine metallischen Eigenschaften auf.

Diamant vs. Farbedelstein

Diamanten und Farbedelsteine verfügen über viele Gemeinsamkeiten, aber auch über diverse, elementare Unterschiede. Die wichtigsten Unterschiede sind:

  • Farbedelsteine kommen weitaus seltener vor als Diamanten, sind derzeit aber noch viel günstiger zu bekommen.
  • Farbedelsteine werden nicht in Konfliktgebieten abgebaut, was bei Diamanten hingegen durchaus der Fall sein kann. Stichwort “Blutdiamanten”.
  • Der Diamant-Markt wird von zwei Big Playern dominiert. Es kommt zu Preisabsprachen und zu einer Beeinflussung des Marktes. Bei Farbedelsteinen dagegen bestimmen ausschließlich Qualität, Angebot und Nachfrage den Preis. Politische und wirtschaftliche Entwicklungen haben so gut wie keinen Einfluss auf ihre Preisentwicklung.
  • Bei Farbedelsteinen spielt die Herkunft eine entscheidende Rolle. Hochwertige Exemplare aus mittlerweile erschöpften Vorkommen erfahren regelmäßig immense Wertsteigerungen. Bei Diamanten ist die Herkunft unerheblich für ihren Wert.

All diese Faktoren erklären, warum Farbedelsteine im Vergleich zu Diamanten das attraktivere Investment darstellen.

Die Wertigkeit von Farbedelsteinen am Beispiel eines Saphirs

Saphire in Top-Qualität sind ab einer Größe von etwa zwei Karat als Investment-Farbedelstein geeignet. Der Wert eines solchen Steins liegt dann bei 12.000 Euro aufwärts. Ein natürlicher, unbehandelter Saphir mit einem Gewicht von rund sechs Karat hat bereits einen Wert von mindestens 110.000 Euro. Große Steine werden weitaus seltener gefunden als kleine, weshalb sich der Wert nicht linear zum Gewicht entwickelt.

Gerade im High-Quality-Segment, findet nicht nur eine Vermögenssicherung statt, sondern, aufgrund der Seltenheit und der steigenden Nachfrage, auch eine Vermögensvermehrung. Und die Rahmenbedingungen für zukünftige Preissteigerungen sind ebenfalls optimal.

Nachweise für Qualität und Wert eines Farbedelsteins

In Deutschland wird jeder seriöse Händler für Farbedelsteine zu jedem angebotenen Stein einen Befundbericht eines anerkannten geologischen Institutes und ein Wertgutachten eines vereidigten Sachverständigen der IHK vorlegen. Im Befundbericht sind die Steinart und die Eigenschaften des Steins ganz klar definiert, festgelegt und zertifiziert. Im Wertgutachten ist der Preis festgehalten, den der Gutachter nach einer sorgfältigen Markteinschätzung festlegt. Primär gilt dieser Preis für Deutschland, er ist aber auch weltweit gültig.

Für besonders vorsichtige oder kritische Käufer bieten manche Händler, so auch das DEK, eine mehrtägige bis mehrwöchige Rückgabefrist, innerhalb der der Käufer die Möglichkeit hat, den erworbenen Edelstein von Experten seiner Wahl beurteilen und bewerten zu lassen. Sollte er im Anschluss den Kauf rückabwickeln wollen, so ist das problemlos möglich, solange es innerhalb dieser Frist geschieht.

Mindestinvestment bei Farbedelsteinen

Je nach Edelsteinart gelten Edelsteine ab ein bis zwei Karat als sinnvolles Investment. Bei Rubinen ist es 1 Karat, bei Smaragden 1,5 und bei Saphiren sind es 2 Karat Mindestgewicht. Kleinere Steine haben nicht die nötige Seltenheit, um für ein Investment interessant zu sein. Preislich liegen diese Steine mit Mindestgröße in den Standardwerten Rubin, Saphir und Smaragd bei 10.000 Euro aufwärts. So richtig sinnvoll ist ein Edelstein-Investment ab einer Investition von 50.000 Euro, da der Anleger damit zumindest ein bisschen über die drei Basiswerte streuen und gegebenenfalls auch noch einen Nebenwert, wie den Tansanit, beimischen kann. Das ergibt dann ein schönes, attraktives, breit gestreutes Edelstein-Portfolio, an dem der Investor nicht nur viel Freude, sondern auch gute Chancen auf eine interessante, zukünftige Wertentwicklung hat.

Grundsätzlich dient ein Edelstein der langfristigen Sachwertanlage. Der Anlagehorizont sollte mindestens 10 Jahre betragen und die Beimischung im Portfolio fünf bis zehn Prozent nicht übersteigen. Je nach individuellen Wünschen und Umständen ergibt sich so ein gewisser Spielraum.

Die sichere Verwahrung von Edelsteinen

Obwohl Edelsteine dank der geringen Größe problemlos zuhause verwahrt werden können, empfiehlt sich die versicherte Verwahrung in einem Zollfreilager. Zollfreilager gibt es sowohl in Deutschland als auch im Ausland, wie zum Beispiel im Fürstentum Liechtenstein. Welcher Verwahrort für die persönlichen Umstände am sinnvollsten ist, sollte der Anleger mit dem Händler erörtern, der in der Regel gerne behilflich ist. Ein positiver Nebeneffekt der Verwahrung im Zollfreilager ist, dass die deutsche Mehrwertsteuer vorerst gestundet wird und sich so der verfügbare Anlagebetrag um diesen Wert erhöht.

Wiederverkauf zu besten Konditionen

Wenn ein Edelstein wieder verkauft werden soll, ist es ratsam, sich an den Händler zu wenden, bei dem er einst gekauft wurde. Zum einen verfügt dieser über die nötigen Kontakte und zum anderen über die notwendige Expertise. Für den Investor ist es alleine schwer, den richtigen Käufer zu finden, doch für einen Händler, der über ein entsprechendes Netzwerk verfügt, Informationen zu Auktionen und Messen hat und auf einen interessierten Kundenstamm zurückgreifen kann, ist diese Aufgabe bedeutend leichter. Was man dennoch bedenken sollte: Um den bestmöglichen Preis zu erzielen, ist Zeitdruck ein schlechter Ratgeber. Der Wiederverkauf eines Edelsteins zum Top-Preis klappt nicht von heute auf morgen. Es ist kein Handelsgeschäft an einer Börse und der Investor sollte einen Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten dafür einplanen, um den Stein ohne Druck wirklich zum bestmöglichen Preis wieder zu veräußern.

Fazit

Edelsteine sind kein Ersatz für Edelmetalle, aber eine höchst sinnvolle Ergänzung, sofern es sich beim investierten Betrag um Vermögen handelt, das in den kommenden zehn Jahren oder länger nicht benötigt wird. Farbedelsteine haben gegenüber Diamanten gewisse Vorzüge, die sie als Investment attraktiver machen. Generell dienen sie dem Vermögenserhalt und ermöglichen eine Konzentration großer Vermögen auf engstem Raum bei gleichzeitiger Mobilität in jeder Lebenslage.

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